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AutorenbildRuediger Dahlke

Peace Food - die vegane pflanzlich-vollwertige Ernährung

Als mir vor Jahren die China-Study erstmals in die Hände fiel, konnte ich es kaum fassen. Seit 30 Arztjahren hatte ich Müttern von Allergiekindern geraten, Milch(produkte) wegzulassen mit oft verblüffend gutem Erfolg. Ich wusste aus der TCM wie sehr Milch(produkte) verschleimten und bis hin zur Krebsgefahr. Selbst hatte ich seit dem späten Abstillen keine Milch mehr getrunken und Eier ekelten mich. Trotzdem hatte ich – seit 40 Jahren Vegetarier aus tierfreundlichen Gründen – den entscheidenden Schritt zu vegan nicht gemacht. Ich dachte, wenn ich zum Weglassen von Fleisch riet, sei das schon genug Zumutung und Umstellung für meine Patienten.

Als ich während der Lektüre der China-Study zu recherchieren begann, stieß ich auf immer mehr Studien, die mit geradezu erdrückender Beweislast für eine pflanzlich-vollwertige Ernährung sprachen. Ich wollte und musste diese Ernährungsirrtümer, die wir Ärzte so lange nicht durchschaut und richtig gestellt hatten, korrigieren. Tatsächlich hatten wir – wie sich jetzt herausstellte zum Glück – nur wenig über Ernährung im Studium gelernt. Zum Glück, weil was wir gelernt hatten, sich nun als falsch erwies.


Ich begann „Peace-Food“ zu schreiben und währenddessen wurden mir dessen und unsere Chancen bewusst, die weit über Gesundheit hinausgehen. Tatsächlich gibt es wohl auch keine vergleichbare Maßnahme mit solch positiven Auswirkungen auf die Gesundheit und zur Therapie und Vorbeugung der Hauptgeißeln der Moderne: Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs, Allergien und Rheuma, Gicht und beiderlei Diabetes bis hin zu Demenz, Alzheimer und Angst.


Aber auch in humanitärer Sicht, was die Hungerkatastrophe auf dieser Erde angeht, die ökologische Katastrophe und die ethisch-moralische im Hinblick auf Massentier-Zucht-Häuser, Großschlachthöfe und die damit verbundene Grausamkeit. Zusammenfassend und zugespitzt auf unser Verhältnis zu Tieren lässt sich sagen:


Wir nehmen Milliarden Wildtieren den Lebensraum, weil wir Platz für Milliarden Nutztiere brauchen, die wir so schlecht behandeln, dass wir elend krank werden von ihrem Fleisch und ihren Produkten.

Deswegen töten wir Millionen Versuchstiere, um Medikamente zu finden, die wir gar nicht bräuchten, wenn wir keine Tiere essen würden.

Aus diesem Teufelskreis können und müssen wir raus und der Weg ist einfach: „Peace-Food“ und das meint etwas mehr als vegan. Weißmehl und –zucker, Whiskey und Vodka sind vegan, aber nicht gesund, es geht hier also ausdrücklich um pflanzlich-vollwertig. .

Seit „Peace-Food“ herauskam, hat sich eine rasch wachsende Vegan-Welle entwickelt, aus der schon bald ein Trend wurde, dem sich nicht einmal die Mainstream-Medien, die sonst ziemlich strikt ihren Werbepartnern aus der Ernährungsbranche zuarbeiten und –schreiben, ganz verschließen konnten.


Mittlerweile gibt es eine Reihe an Peace Food-Kochbüchern, alle rückführend auf meinen Bestseller "Peace Food", welcher übrigens erst kürzlich als überarbeitete Neuauflage erschien ist.


Pflanzlich-vollwertige Ernährung im Sinne von „Peace-Food“ hat das Zeug dazu, die Ernährung der Zukunft zu werden und dieselbe dadurch in wundervoller Weise zu verbessern. Dazu müssen wir aber weg von der Verzichts-Mentalität, von dem besserwisserisch erhobenen Zeigefinger. Wir haben die bei weitem bessere Ernährung, die braucht keinen zurechtweisenden Zeigefinger, sondern ein ansteckendes leichtes, gesundes und beglückendes Lebensgefühl.


Wenn wir diesem Lebensgefühl ein Feld bereiten, ist unglaublich viel geschafft, und die Zeit ist reif dafür. Bei so viel Schwere in unserer gierigen modernen Welt kann uns lockere Leichtigkeit nur gut tun.


Das größte Hindernis ist der eigene Schatten, beziehungsweise der einiger ideologischer Veganer, die sich darauf spezialisieren, ihre in der Ernährung nicht mehr gelebte Aggression gegen Mischköstler zu richten und auf ihnen herumhacken, statt ein mutiges Vorbild für ein besseres Leben zu geben. Sie liefern weiterhin Nahrung für das Vorurteil vom verhärmten, ewig zeternden, alles miesmachenden und besserwissenden Veganer. Dabei macht es so viel mehr Freude, das neue Lebensgefühl einfach zu genießen und in vollen Zügen zu leben und auf andere überschwappen zu lassen.


Es geht bei den „anderen“ um Mischköstler, nicht um Alles(fr)esser – so blöd, alles zu essen, ist doch niemand. Und die Mischköstler von heute sind die „Peace-Food“-Anhänger von morgen. Wir waren doch praktisch alle vorher Mischköstler, wer hätte denn gar kein Fleisch in seinem Leben gegessen. Wenn wir aus dem Trend den neuen Lebensstil machen wollen, müssen wir Brücken bauen und dazu haben wir in pflanzlich-vollwertiger Kost das Zeug beziehungsweise das beste Baumaterial. Helfen kann uns die Erkenntnis, dass es kaum Populationen gibt, die kontinuierlich seit ewigen Zeiten vegan leben. Wir sind Teile eines sehr modernen und zukunftsträchtigen Trends, der in eine neue und weitere Dimension wachsen kann und will.

Tatsächlich gibt es aber eine seit Generationen vegan lebende Bevölkerung, die zusätzlichen Mut machen kann: die Adventisten in Kalifornien in und um die Stadt Loma Linda. Ein Teil von Ihnen lebt seit Generationen pflanzlich-vollwertig. Kein Wunder, stellen sie heute die gesündesten und langlebigsten Menschen. Sie haben all die Okinawa und Kreter längst überholt, in dem Maße wie die sich zunehmend der modernen (Misch)Kost öffneten. Die wirklich moderne Kost wird pflanzlich-vollwertig sein, wenn wir das sich schon abzeichnende neue Lebensgefühl zum neuen Lebensstil machen.


Wissend, dass wir (fast) alle aus dem Fleischreich kommen, könnten wir mit denen, die dort noch festhängen und sich vor allem selbst gefährden, gnädig(er) umgehen und sie einladen und animieren, sich Kostproben jenes anderen leichteren Lebensgefühls zu gönnen, das so verlockend und anmachend ist.


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